Im Wortlaut:
Die Zahl der Corona-Patienten im Landkreis Miesbach stieg über Nacht um 14 positiv Getestete auf 185. Gleichzeitig sind inzwischen 19 Personen wieder gesundet (plus acht zum Vortag). 19 Personen werden stationär behandelt, fünf davon intensivmedizinisch.
Der relativ langsame Anstieg der Zahlen ist – vor allem was die stationär zu betreuenden Patienten betrifft – die Ruhe vor dem Sturm. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz geht davon aus, dass sich die Zahl der Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf, die also stationär behandelt werden müssen, in den kommenden Tagen vervielfacht. Die Maßnahmen nur Eindämmung des Virus greifen erst zeitverzögert. Wahrscheinlich hat sich ein Großteil der jetzt Erkrankten bereits vor der staatlich verfügten Einschränkung der sozialen Kontakte infiziert. Umso wichtiger ist es, dass die Einschränkungen weiterhin streng eingehalten werden, um die Infektionskurve im Landkreis abzuflachen und das Gesundheitssystem vor Ort nicht zu überlasten.
Nach Abstimmung mit den übergeordneten Krisenstäben bei der Regierung von Oberbayern und dem Innenministerium stellt sich die Führungsgruppe auf einen stark ansteigenden Bedarf an Intensivbetten ein. Regulär verfügt das kreiseigene Krankenhaus Agatharied über 13 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit. Dank der frühzeitigen Vorbereitung konnten diese auf 25 fast verdoppelt werden. Hochrechnungen gehen aber von einem doppelt bis dreifach höherem Bedarf in den kommenden Wochen aus.
Die Suche nach einer Ergänzung zum Krankenhaus läuft deshalb unter Hochdruck. Drei Objekte wurden bereits von einer Untergruppe der Führungsgruppe besichtigt. Bei allen Objekten handelt es sich um Häuser mit größerer Bettenkapazität. Für die Führungsgruppe ist es logistisch einfacher, wenige größere Ergänzungs-Krankenhäuser einzurichten, als mehrere kleine. Im Raum steht auch, Turnhallen zu Behelfs-Krankenhäusern umzufunktionieren. Hier stellen sich aber die gleichen Fragen wie bei größeren Bettenhäusern: Wer weist Patienten und Betten zu? Wer übernimmt die Pflege der Patienten? Wie wird bei Bedarf die Beatmung der Patienten organisiert?
Die Führungsgruppe Katastrophenschutz arbeitet gerade mit Hochdruck daran, diese Fragen zu klären, damit erkrankte Bürger im Landkreis Miesbach auch während der Corona-Pandemie bestmöglich betreut werden können.